Empfundener Schmerz wird, insbesondere bei Kindern, durch Stress- oder Angstzustände verschlimmert. Er kann außerdem im Rahmen einer Behandlung erzeugt oder verstärkt werden. Durch jede Schmerzerfahrung wird die darauffolgende Behandlung schwieriger und schmerzhafter, egal ob es sich um eine notfallmäßige oder eine reguläre Behandlung handelt. Aus diesem Grund wird zum Zeitpunkt der Aufnahme eine genaue Beurteilung des Schmerzes vorgenommen, um eine wirksame Schmerzbehandlung durchführen zu können.
Die Pädiatrie-Teams des CHL setzen alles daran, dem Kind und seiner Familie die Angst zu nehmen: Sie erläutern die Handgriffe und Untersuchungen, die durchgeführt werden sollen, beugen Schmerzen vor und behandeln diese, insbesondere bei Kindern mit chronischen Erkrankungen. Durch kindgerechtes Erklären und die Mitwirkung der Eltern wird eine individuell zugeschnittene Behandlung erreicht. Die Eltern sind stets dazu eingeladen, während der gesamten Behandlungszeit anwesend zu sein.
Ergänzend zu den Schmerzmittelprotokollen haben die Pädiatrie-Teams des CHL eine Fülle an Techniken zur Verringerung des Schmerzempfindens entwickelt:
- Einfache Ablenkungstechniken, abwechslungsreich und leicht anzuwenden, mit Seifenblasen, Klangspielen, Liedern, Kinderreimen, 3D-Bildschirm, sind ebenfalls Mittel, die Behandlung für das Kind angenehm zu gestalten.
- Um Schmerzen durch die Punktion der Haut zu vermeiden, wird die Lokalanästhesie mithilfe einer Creme auf Basis von Lidocain und Prilocain so früh wie möglich angewandt. Um eine Wunde auf das Vernähen vorzubereiten, ist die Verwendung einer LAT-Lösung (Lidocain-Adrenalin-Tetracain) wirksam und ihr Einsatz gut protokolliert.
- Das Wirkungsprinzip der hypnotischen Analgesie besteht darin, die Aufmerksamkeit des Kindes durch Geschichten oder Gespräche über Themengebiete, für die es sich begeistert (Sport, Tiere, Reisen ...), auf die Pflegekraft zu richten. Das Kind taucht in eine Parallelwelt ein, die seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt: So wird eine effiziente Durchführung der lokalen Analgesie und/oder leichten Sedierung ermöglicht und eine vollständige Sedierung vermieden.
- Das Einatmen von MEOPA, eines äquimolaren Gasgemischs aus Sauerstoff und Lachgas, das angstlösend und schmerzlindernd wirkt, ist ein von den Kindern, deren Eltern und den Pflegekräften ebenfalls sehr geschätztes Behandlungsmittel.