Analfissur
Dabei handelt es sich um eine nicht heilende chronische Wunde in der Analschleimhaut. Sie ist sehr schmerzhaft und kann ein Brennen hervorrufen, insbesondere während und nach der Darmentleerung. Sie kann in manchen Fällen mit Blutungen einhergehen.
Man kann sie notfallmäßig mit betäubenden Salben und Abführmitteln behandeln.
Bei Fortbestehen ist ein chirurgischer Eingriff in Kombination mit einer Botox-Injektion indiziert.
Perianalabszess
Dabei handelt es sich um eine rote und heiße Schwellung im Perianalbereich, die sehr häufig mit Schmerzen einhergeht.
Er erfordert in den meisten Fällen einen chirurgischen Eingriff in Verbindung mit einer Antibiotikabehandlung.
Analfistel
Dabei handelt es sich um eine Verbindung zwischen dem Analkanal und dem After oder dem Gesäß. Sie nässt häufig und kann sich zu einem Perianalabszess weiterentwickeln. Eine Fistel ohne Komplikationen verursacht wenig Schmerzen, kann im Stadium eines Abszesses jedoch sehr schmerzhaft werden. Bei Komplikationen kann eine Magnetresonanztomografie erforderlich werden.
50 % der Fisteln heilen auf spontanem Weg. Andernfalls muss eine chirurgische Behandlung erfolgen. Diese besteht aus der Entfernung der extraanalen Verbindung und dem Einlegen eines Gummibandes in den Fistelgang. Dieses Gummiband fällt nach einigen Wochen heraus.
Hämorrhoiden
Es gibt externe und interne Hämorrhoiden. Dabei handelt es sich um sich weitende „Krampfadern“ der Hämorrhoidalvenen. Sie können sich zu einer Thrombose entwickeln und dann kleine harte und dunkle „Kugeln“ bilden, die sehr schmerzhaft sind und einen Einschnitt unter Lokalanästhesie erforderlich machen.
Sie können außerdem schmerzhaft und fragil sein und Blutungen oder auch Schwellungen (Ödeme) hervorrufen.
Bestimmte Lebensmittel sind absolut zu vermeiden, da sie das Risiko einer Verschlimmerung vergrößern: Alkohol, Gewürze, Tomaten. Vorzuziehen ist eine ballaststoffreiche Ernährung oder auch die Einnahme von Abführmitteln. Falls der Zustand nicht mehr durch Ernährungsmaßnahmen unter Kontrolle zu halten ist und zu Einschränkungen führt, muss ein chirurgischer Eingriff ins Auge gefasst werden.
- Milligan-Morgan-Methode: Resektion des Hämorrhoidialgewebes mittels Skalpell.
- Longo-Methode: Zirkuläre Resektion des Hämorrhoidalgewebes mittels Klammernahtgerät.
- THD-Methode (Doppler): Ligatur der Hämorrhoiden unter Doppler-Kontrolle und Pexie des Knotens zur Behebung des Vorfalls. Klicken Sie hier für weitere Informationen zu dieser Technik.
Lokale postoperative Versorgung
Diese beschränkt sich in den meisten Fällen auf Sitzbäder in lauwarmem Wasser zweimal täglich und nach jedem Stuhlgang. Ihnen werden Schmerzmittel verordnet und es wird eine regelmäßige lokale Kontrolle geplant.
Pilonidalzyste
Es handelt sich um einen rezidivierenden Abszess der Gesäßfalte, ausgehend von einem eingewachsenen Haar. Dabei bleibt stets eine kleine Öffnung in der Gesäßfalte bestehen, die eitrig sein kann.
Um das Risiko eines Rezidivs zu verringern muss eine vollständige Exzision der Zyste bis zum Kreuzbein vorgenommen werden. Die postoperative Versorgung umfasst tägliche Verbände oder eine VAC®-Therapie (System zum kontinuierlichen Absaugen des Wundsekrets). Die Nachsorge kann mehrere Wochen bis mehrere Monate andauern.
- Tupfen Sie nach jedem Stuhlgang das Gesäß ab, führen Sie keine starken Wischbewegungen durch.
- Lauwarmes Abduschen, morgens und abends und nach jedem Stuhlgang. Nehmen Sie bis zur vollständigen Heilung keine Vollbäder.
- Vermeiden Sie Verstopfungen, um die Schmerzen bei der Darmentleerung zu verringern: Ballaststoffreiche Ernährung, viel Obst und Gemüse, ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag), gegebenenfalls Einnahme von Movicol®.
- Wiederaufnahme von Sport in Abhängigkeit der Schmerzen.
- Vermeiden Sie Tabakkonsum – dieser verhindert eine gute Wundheilung.
- Kontaktieren Sie uns beim Auftreten einer der folgenden Situationen:
- Starke Schmerzen
- Starke Blutungen
- Fieber
- Mehr als 3 Tage anhaltende Verstopfung
- Schwierigkeiten beim Urinieren